Äthiopien -  vierzehnte Reise 2014 mit Michael Welling

Im Februar 2014 ging es für Abd El Kerim nach Djibouti und Äthiopien. Es war seine 14. Reise und die vierte mit Michael Welling. Welling schreibt dazu:

„Obwohl es sich eher um eine Studien- als um eine Abenteuerreise handelte, war ich froh, das Messer wieder dabei zu haben. Man weiß ja nie! Es war eine Reise mit Höhen und Tiefen: Von der Danakil-Senke im Osten Djiboutis – mit 140 m unter dem Meeresspiegel eine der tiefsten Stellen der Erde – bis ins äthiopische Höhenkloster Asheten Marjiam nahe Lalibela, 3000 m über N.N.


Der Lake Assal, ein tief gelegener Salzsee in Djibouti, bietet ein unwirkliches Szenario: Für deutsche Reisende sieht es aus, als hätte es bei 30 ° geschneit oder gehagelt – der See ist flächendeckend weiß.  Dort versuchte ich, mit Abd El Kerim ein paar Brocken Salz aus der Kruste des Sees herauszubrechen. Und gab es schließlich auf – zu fest ist das Salz dort zusammengebacken („Steinsalz“). Leute vom Stamm der Afar bauen dort unter glühender Sonne das Salz ab und legen gern auch Ziegenschädel in die Lake, um die salzverkrusteten Objekte dann an Touristen zu verkaufen.


In den kultur- und religionsgeschichtlich interessanten äthiopischen Städten Lalibela (Felsenkirchen) und Axum (Stelen, Hort der Bundeslade) blieb Abd El Kerim im Koffer, am Tana-See leistete er aber gute Dienste für einen besonderen Scherz: Weil in unserem Hotelzimmer ein leichter Pflanzenbewuchs aus dem Abfluss der Badewanne kam, beschlossen wir, dies auf die Spitze zu treiben: Ich schnitt mit dem Messer einen Papyrusstecken aus den zahlreich am Ufer wuchernden Beständen und steckte ihn in den Abfluss mit dem Ziel, mich beim Hotelmanagement über die Zustände im Badezimmer zu beschweren und eine Preisminderung zu verhandeln. Es blieb bei der Idee, aber wir amüsierten uns königlich.


Beim Besuch eines Marktes hatte ich mir Abd El Kerim sichtbar an den Gürtel meiner Hose geschnallt. Viele Leute nahmen Notiz davon, und interessanterweise wurde ich deutlich weniger von windigen Händlern angesprochen als andere aus unserer Reisegruppe. In einer Straße des Marktes, in dem alte Autoreifen zu Sandalen, Wasserbehältern und anderen Gegenständen weiterverarbeitet wurden, fragte mich der Inhaber eines Marktstandes nach der Schärfe des Messers. Ich demonstrierte es ihm, indem ich durch das Gummi fast wie durch Butter schnitt, was neidvolles Kopfnicken der Umstehenden zur Folge hatte. Locker hätte ich Abd El Kerim dort gegen eine beliebige Anzahl von Sandalen eintauschen können.

Das letzte Foto zeigt das Messer beim Umgraben des Oberbodens auf der Suche nach Insekten. Im Hintergrund der Tana-See mit seinem Überlauf, der den Beginn des Blauen Nils markiert. Ein herrliches Panorama!“