Abd el Kerim und das Meigen-Messer gemeinsam mit Frank Menzel und Stefan Kühne auf den Seychellen
(18.10. – 03.11.2017)

Zum ersten Mal haben Abd el Kerim und das neue Meigen-Messer gemeinsam die forschungsreisenden Entomologen Frank Menzel und Stefan Kühne begleitet. Im Auftrag der Royal Groupe of United Arab Emirates sollten wir eine Insektenplage auf den Seychellen im Indischen Ozean untersuchen, die erst seit 2013 zunehmend massiv auftritt und das Leben und den Tourismus auf den Inseln gefährden. In der Regenzeit von Dezember bis Februar fliegen allabendlich tausende von Trauermücken zum Licht in die Wohnungen. Obwohl sie nicht stechen, umfliegen sie einen überall, fallen in das Essen und beeinträchtigen so das Leben. Am nächsten Tag liegen die schwarzen Insekten Tod unter den Lampen und können schaufelweise zusammengekehrt werden. Frank ist der weltweit beste Spezialist für die Artbestimmung dieser Mückenart und arbeitet am Deutschen Entomologischen Institut in Müncheberg. Meine Aufgabe als angewandter Entomologe und Pflanzenschutzspezialist ist die Entwicklung umweltfreundlicher Regulierungsmethoden. Mein Arbeitsplatz ist das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen in Kleinmachnow auch als Julius Kühn-Institut bekannt. Auf der ersten Reise in diese Region außerhalb der Regenzeit ging es besonders darum, die genaue Artbestimmung und die Rückzugsgebiete dieser Insekten zu finden sowie die Kontakte zu den örtlichen Behörden herzustellen um entsprechende Maßnahmen auch umsetzen zu können. Auf unserer zweiten Reise im Januar 2018 werden wir hoffentlich das Massenauftreten am eigenen Leibe erleben und die ersten Maßnahmen zur Linderung des Problems erproben.

Unser Reiseziel waren die großen Inseln Mahé und Pralin mit der größten Bevölkerungsdichte und La Digue auf der nur Fahrräder als Fortbewegungsmittel erlaubt sind. Dort haben wir uns zwei schrottreife Damenfahrräder ausgeliehen und sind somit auch hier mobil unterwegs gewesen. Ansonsten hatten wir geländegängige, und allradangetriebene Autos. An das Fahren im Linksverkehr und die  seitenverkehrt gebauten Autos, mussten wir uns allerdings erst gewöhnen. Frank als Beifahrer hatte Qualen auszustehen und hat uns immer schon im Abgrund gesehen. Die Straßen sind eng und ein Wassergraben von teilweise einem halben Meter Tiefe folgt dem Straßennetz.


Stefan auf La Digue mit Fahrrad unterwegs

Sowohl mit Insektenfangnetz, Wasser gefüllten Gelbschalen und sogenannte Malaise-Fallen haben wir die Jagd auf die Insekten im Regenwald begonnen. Dabei waren die Messer immer hilfreich. Leider waren wir beim Einsatz oftmals so beschäftigt, dass wir keine Fotos davon machen konnten. Trotzdem sind uns die folgenden Bilder gelungen und geben einen Einblick in die Forschungsreise. Natürlich dienten die Messer bei der Speisenzubereitung und wir konnten hauchdünne Salamischeiben mit Abd el Kerim schneiden. Aber auch beim Aufstellen der zeltartigen Malaise-Fallen kamen die Messer zum Einsatz. Auch das Aufschlagen einer Kokosnuss ist kein großes Problem obwohl beide Messer dafür eigentlich zu leicht sind. Hier bräuchte man ein Hackbeil mit größerem Gewicht. Doch in der Not sind wir auch so an den erfrischenden Saft der Nuss gekommen. Die folgende Landkarte zeigt die Orte, wo wir innerhalb von zwei Wochen die Insekten gefangen haben. Immerhin konnten wir 21 Lokalitäten untersuchen. Solche Wanderungen im Regenwald sind nicht ungefährlich. Nicht weil es wilde und gefährliche Tiere gibt, sondern weil Felsspalten im Boden oft mit Laub bedeckt sind. Ich bin selbst mit einem Bein in eine solche Spalte gerutscht und war froh mir das Bein nicht verstaucht zu haben. 2017 ist bereits ein deutscher Urlauber im Regenwald spurlos verschwunden. Aufgrund der großen Hitze und der hohen Luftfeuchtigkeit dehydriert man schnell. Auf unseren täglichen Wanderungen haben wir immer 2 Liter Wasser getrunken. Die Einheimischen betreten in der Regel den Urwald nicht und man kann auf keine Hilfe hoffen. Der Boden ist mit Ameisen aller Größen belebt und man ist bei diesen Umweltbedingungen innerhalb kürzester Zeit wirklich verschwunden.


Abd el Kerim wir im Regenwald gereinigt


Das Meigen-Messer auf Mahé



Meigen-Messer mit Frank am Strand von Anse Major (Mahé)