Die neunte Reise – in wichtiger Mission mit Michael Welling auf der deutschen Hochseeinsel Helgoland 2012

Nach Costa Rica und Namibia 2012 mag das Ziel Helgoland zunächst wenig spektakulär erscheinen. Aber diese Reise hatte eine Mission: Wie man weiß ist Helgoland der Standort der einzigen wilden Kohlart in Deutschland, des Klippenkohls (Brassica oleracea). Eine unschätzbare genetische Ressource! Doch die Aufwuchsplätze sind gefährdet, denn an den Klippen macht sich der Japanische Staudenknöterich (Fallopia japonica) breit, eine eingeschleppte invasive dichtwachsende Art. Was also lag näher, als Abd el Kerim einzusetzen, die Klippen vom tyrannischen Eindringling zu befreien. Gesagt – getan, auf in die Klippen! Krachend traf die blanke Schärfe. Es ging leicht, so leicht. Fast zu leicht… Schon nach kurzer Zeit konnte man den Boden wieder sehen. Entfaltungsfläche für das vitaminreiche Wildgemüse! Wenn da nicht das Fallopia-Wurzelwerk tief im Boden wäre. Die Art ist schließlich nicht umsonst so konkurrenzstark…




Beobachtung am Rande: Auf Helgoland ist ja so ziemlich alles verboten: am Klippenufer spazieren zu gehen, Auto zu fahren und sogar Fahrrad zu fahren (findige Helgoländer nutzen stattdessen großrädrige Tretroller). Aber am helllichten Tage mit einem Messer unter den Augen Dutzender Touristen in Pflanzenbeständen zu wüten, das stört offenbar niemanden. Ein sympathisches, tolerantes Völkchen!

Wie dem auch sei: Abd el Kerim war uns auch sonst sehr nützlich. Gab es doch noch einen Geburtstag zu feiern. Und so diente er frühmorgens dazu, ein improvisiertes Geburtstagstörtchen zu zerteilen. Wohl dem, der ein Abenteurermesser hat!