Abd el Kerim mit Olliver Hillert in Jordanien auf einer entomologischen Sammelreise
(14.11. – 27.11.2019)

Zum x-ten Mal ist Abd el Kerim auf dem afrikanischen Kontinent  aber zum ersten Mal in Jordanien. Wir haben das
Messer in das Gebiet des Nahen Ostens entführt, auf eine Entomologische Sammeltour in die fantastischen
Naturgebiete entlang des Jordan. Aber auch in die lebensfeindliche östliche Wüsten von Azraq.
Und die Dramatik beginnt schon bei der Einreise am Flughafen am Golf von Akaba. Unser Begleiter
Abd el Kerim muss durch die Sicherheitskontrolle am Flughafen. Immer ein kniffliger Moment bei dem es um
„Leben und Tod“ geht, zumindest für das Messer. Der Zoll ist extrem Militärisch aufgeblasen, so mein
Eindruck - na wir sind ja auch im Nahen Osten. Und sie machen diesem Eindruck alle Ehre. Aus dem Rucksack
eines Mitreisenden werden im Handumdrehen zwei Messer hervor gezogen und natürlich beschlagnahmt.
Mit viel Tam-Tam und stundenlangen Verhandlungen konnten die Burschen überzeugt werden, dass wir doch n
ur Touristen und keine Terroristen sind. Aber die Messer waren weg, Glück für Abd el Kerim, es hielt sich bedeckt
in meinem Rucksack und war ganz still.
Aber nun los, sofort auf die Piste und ab nach Petra, ein Muss für jeden Jordanien-Besucher.

Der Eintritt in Petra ist für Hunde und Messer untersagt, andere Waffen sind auch nicht gern gesehen. Die Kontrollen erinnern
eher an einen Flughafen, alles wir gescannt, das Messer bleibt im Auto.
Weiter nach Norden, dem Jordan folgend. Die Landschaften bleibt einzigartig, leider ist der Dezember nicht der beste Monat,
zumindest nicht wenn das Zelt jeden Abend wartet. Es ist kalt, grauenhaft kalt und windig, dunkel auch noch. Aber ich habe ja
einen Beschützer dabei.
So kurz vor Weihnachten erreichen wir den Norden, die Grenze nach Nordisrael. Keine gute Idee dort zu Zelten, aber einen
Blick in Richtung Nazareth können wir erhaschen.


Ein Stück weiter finden wir dann doch noch eine Gelegenheit zum Zelten. Unauffällig verbringen wir die Zeit mit dem nächtlichen Insektenfang. Schwarzlicht ist dann nachts doch überraschend hell, hmmm.
Und zum Abend was Geschnittenes, na was sonst!   
   

Alles Mögliche was da kreucht und fleucht kommt vorbei, Skorpione muss man einfach immer fotografieren.


Unser nächtliches Treiben hat aber Aufmerksamkeit erregt und beschert uns eine Polizeieskorte ins Hotel - na toll.
Zelten ist offensichtlich nicht gewünscht in Jordanien besonders im Grenzgebiet - Pech.

Nun ja, wir fahren besser weiter in Richtung Westen, vorbei an schmuddeligen Orten.
Und ach, ein entfernter Verwandter von Abd el Kerim war wohl auch schon da und war ein guter Schnitter!


Weiter und weiter, bis dann irgendwann Irak und Saudi Arabien drauf steht.
Das Bild ist nicht verwackelt, die Schrift ist Arabisch, oder beides?


Das Ziel erreichen wir um Mitternacht, die Wüste und das Naturreservat von Azraq. Hier gibt es noch weiße Oryx-Antilopen.
Manche Tiere schaffen es aber einfach nicht in der Wüste zu überleben. So ein Esel, was rennt er da auch in der Wüste rum.


Auf der Rücktour passieren wir natürlich Wadi Rum, mächtig staubig dort, wir bleiben nicht lange, es knirscht im Gebiss.



Der Flughafen ist in Sicht und wir erinnern uns an die Einreise. Na ja - haben wir ja auch geschafft. Die Ausreise ist
doch ein Kinderspiel. Leider sind die Zöllner mit dem Camouflage-Outfit  wieder da. Sie sind wie immer auf Zack
- im Handumdrehen haben sie Abd el Kerim in der Hand und gestikulieren ob wir noch alle „Tassen im Schrank haben“.
Der Chef kommt, ich verstehe die Gesten „was ist das denn für ein scharfes Ding, zeig mal her“ und zack hat er sich
in den Finger geschnitten, aber richtig. Stefan hatte alles gegeben vor der Abreise „das Ding muss richtig bissig sein“
sagt er. Na für den war der Tag gelaufen und er wollte das Messer nun nicht mehr haben, „nur was für Männer“ murmle ich.
Glück muss man haben, aber super war es, toll toll.