Mein besonderes Interesse für Messer wurde im Jahr 1991 auf einer Reise durch Finnland  geweckt. Dort besuchte ich den Messerschmied Vekko Hakkarainen, der in der Schmiede seines Großvaters die typischen finnischen Puukkos aus Kohlenstoffstahl herstellt. Für die Griffe sammelt er im Frühjahr Birkenrinde und sticht aus der getrockneten Borke mit einem Eisen Formstücke aus. Die Scheibchen werden auf den Erl geschichtet und am Ende eine Verschlusskappe aus Messing aufgezogen. Sie wird mit dem Erl vernietet, wobei dabei die Birkenrinde zusammengepresst wird. Hakkarainen demonstrierte uns die Schärfe seiner Messer, indem er dicht über sein krauses Kopfhaar strich und dieselben wie mit der Schere geschnitten herunterfielen. Das hier abgebildete Messer habe ich von ihm erworben. Bewundernswert ist die schlichte Form und Funktionalität des Messers. Der Griff aus Birkenrinde liegt warm und rutschfest in der Hand. Mit 9 cm Klingen- und 10 cm Grifflänge ist es ein Universalmesser. Nicht zu groß, so dass man es immer dabei haben kann.


Messer des finnischen Messermachers Vekko Hakkarainen aus dem Jahr 1991

Klinge: Kohlenstoffstahl

Griff:    Messing und Birkenrinde

 

 

 

Erst 7 Jahre später kam die Suche nach einem handwerklichen Ausgleich für meinen Beruf, den ich immer mehr am Computer ausübe. Im Internet habe ich von einem Messer-Schmiedekurs in Niedersachsen gelesen und mich im Sommer 1998 sofort angemeldet. Innerhalb von drei Tagen sind mir die ersten Grundlagen des Schmiedens beigebracht worden und ich kann mich dafür bei Lars Scheidler nur vielmals bedanken. Von ihm erwarb ich auch eine gusseiserne Schmiedeesse, mit der ich meine praktischen Erfahrungen seit dem erweitere.

Die Messerherstellung umfasst die Teilbereiche der Metall-, Holz- und Lederbearbeitung und gehört deshalb sicher mit zu den vielgestaltigsten und abwechslungsreichsten Kunsthandwerken.

  Eduard Möller (1880-1967) Dorfschmied

Mein Urgroßvater Eduard war in dem kleinen thüringischen Dorf Förtha bei Eisenach ein Dorfschmied. Leider konnte ich von seinen Erfahrungen nicht mehr profitieren.